Meeresspiegel im Laufe von fast 100 Jahren…

Guadamar ist eine Stadt, die quasi bis ans Meer reicht und eine vielseitige Geschichte hat. 1829 gab es ein schweres Erdbeben mit vielen Todesfällen. Die Stadt wurde fast völlig zerstört und mußte komplett neu aufgebaut werden.

Dann gibt es dort einen wunderschönen Strand mit klasse Wellen….

….der sich sehr verändert hat.

Der Strand „Babilonia“ in Guadamar. Anfang des 19. Jahrhunderts bekamen Fischer, aber auch „Normalbürger“ die Erlaubnis, an diesem Strand Häuser zu bauen, zunächst aus Holz, später aus Stein. Die Häuser durften etwas mehr als 100 Meter vom Strand entfernt gebaut werden. Immer wieder in den letzten Jahren sind wir dort gewesen. Es ist wirklich schön, den Strand direkt vor der Haustüre zu haben – oder nicht???

Letztes Jahr im Mai hat sich das Meer viel Land zurückgeholt. Der Fußgängerweg vor den Häusern wurde weggespült – die Treppen stehen im Niemandsland.

Selbst bei ruhigem Wellengang reicht das Wasser bis knapp an die Häuser.

Hier sieht man sehr deutlich, mit welcher Wucht das Meer getobt haben muß. Wir haben mit Besitzern gesprochen, die diese Häuser – meist als Ferienwohnung – nutzen. Sie möchten die Schäden gern beheben, bekommen aber keine Genehmigung dazu. Heutzutage dürfen keine Häuser mehr so nah am Meer gebaut werden, und die Frage ist ja auch, ob sich das Meer nicht noch mehr Land holt.

Das Schicksalhafte von diesem Strand ist, daß die Häuser früher von Wanderdünen, die immer näher rückten, bedroht wurden. Diese Dünen konnten durch Holz-Schutzwände und Bepflanzung gestoppt werden. Aber das Meer wird kaum zu bezwingen sein…

Trotzdem – wir haben auch in eines der Häuser schauen dürfen. Und die Besitzer hängen an diesen doch besonderen Wohnungen.

Die Dame, die wir befragt haben, und die mir auch erlaubt hat, die Bilder zu machen, erzählte, daß dieses zweistöckige Haus von ihrem Großvater gebaut wurde und sie immer noch gern mit der ganzen Familie dorthin kommen…

Wer weiß, wie lange man auch dieses Bild noch zu sehen bekommt…

Im Gespräch miteinander, wie früher  – von Angesicht zu Angesicht – ohne Whatsapp oder Telefon!