Gestern sind wir die „Ruta de los Alcantilados“ gelaufen. Eine etwa zwei km lange Strecke zwischen schroffen Felswänden nach oben und hohen Klippen nach unten – ein Pfad, der die Buchten Cala Moraig und Cala Llebeg verbindet.
Zu Beginn des Weges findet man das Espartogras, aus dem die Frauen früher Körbe oder die Sohlen für Espandrilles-Schuhe flochten. Überhaupt gibt es dort Olivenbäume, Feigen- und Johannisbrotbäume. Die Landwirtschaft und die Fischerei waren die Haupteinnahmequelle für die dort lebenden Menschen.
Selbst in absolut luftiger Höhe wachsen die Feigenbäume. Um sie zu essen, muß man aber unten warten, bis sie runterfallen. 😉
In den Felsen gibt es zahlreiche Höhlen, wo entweder die Fischer lebten, damit sie nicht immer den weiten Weg nach Hause gehen mußten; oder es gab Höhlen für Tiere, für Boote, aber auch eine Höhle, in der Brot gebacken wurde.
Ein schmaler Weg in luftiger Höhe…. Dort entwickelte sich ein ganz spezielles Fischereisystem an einem Teil der Klippen. Mit Seilen und Leitern stiegen die Fischer die Klippen hinab, um nachts zu fischen. Das geschah von einem Felsvorsprung oder von einer mit vier Riemen am Felsvorsprung befestigten Plattform aus geflochtenen Stöcken. Es war sehr gefährlich und nicht selten stürzte ein Fischer ab….
Einen Eindruck des Weges zwischen Fels und Meer geben diese Aufnahmen:
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Kurz bevor man einen schönen Blick auf die Bucht von Llebeg hat, kommt man an diesen „Steinmännchen“ vorbei. Ich kannte sie bisher nur vom Jakobsweg, aber hier waren auch einige anzutreffen.
Und zum Schluß nun die Aussicht auf die Bucht von Llebeg: Die Häuschen, die man dort sieht, waren in früheren Zeiten die Unterkünfte der Carabineros, die die Schmuggler jagten, denen das schwierige Gelände gut geeignet für Schmuggelgänge erschien. Heute gehören sie der Guardia Civil.
Auf jeden Fall war das Leben früher dort sehr hart. Heute ziehen diese Buchten immer noch Menschen an, aber eher, um eine erholsame Auszeit vom Alltag zu genießen…