Fischen- oder warum ich nie Fischer werden möchte

Vorletzte Nacht waren wir auf dem Fischerboot. Abends um 22:30 Uhr trafen wir uns mit einem Mitarbeiter von „Ocio del Mar“, die diese Fahrten anbieten und warteten auf die Abfahrt des Fischerbootes. Um kurz vor Mitternacht ging es los. Mit an Bord 12 + 1 Fischer (13 gibt es in Spanien nicht), ein englischer Besucher, der Mitarbeiter von „Ocio del Mar“, mein Mann und ich.

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Wir fuhren ca. 2 Stunden aufs Meer hinaus Richtung Cabo de Palos.  An Bord des Fischerbootes gab es drei Radarschirme, auf denen man erkennen konnte, wo Fische waren, wie viele es waren und welche ungefähre Größe sie etwa hatten.

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Dann stoppte das Schiff, um das Netz auszuwerfen. Zuerst wurde ein kleines Motorboot aus dem hinteren Teil des Schiffes zu Wasser gelassen. Dieses Boot leuchtete den Bereich rund um das Fischerboot aus, denn durch das Licht wird Plankton angezogen und mit dem Plankton kommen die Fische. Dann wurde das Netz in einem großen Bogen am Schiff entlang, ins Wasser gelassen. – Bis dahin ging es mir noch recht gut. Aber langsam merkte ich, daß es in meinem Bauch grummelte und – ich wurde seekrank, trotz der Einnahme von absolut wirksamen Tabletten 😦😩

Den Rest habe ich dann zwar miterlebt, aber zum Fotografieren war ich leider nicht mehr in der Lage. Dank meines Mannes, der mir tapfer zur Seite gestanden hat und auch Fotos machte, kann ich doch noch einige Eindrücke zeigen.

Wenn „genügend“ Fische ins Netz gegangen sind, wird das Netz wieder eingeholt, und das ist Handarbeit, alle packen an und arbeiten gemeinsam.

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Die Fische wurden mit einem großen Netz aus dem Schleppnetz genommen und dann zunächst in Plastikkisten gepackt und mit „geschreddertem“ Eis bedeckt.

Auch diese Arbeiten gingen Hand in Hand. Im Fischerboot selbst gab es eine Eiskammer, aus der ein Fischer kleine Körbe mit Eis befüllte, sie dann zu den Kollegen vor den Kunsstoffkisten schickte, der nächste schüttete das Eis über die Fische und sofort wurden die Körbe zurück zur Eiskammer geschoben. Eine Hand-in-Hand-Arbeit,  die hervorragend funktionierte.

Zum Schluß wurden die Fische noch sortiert und dann in weiße Styroporkisten, mit Eis bedeckt, verpackt.

Die Möwen freuten sich über alles, was wieder zurück ins Meer geworfen worde.

Bei Ankunft im Hafen wurden die Fische in einer Halle sofort zum Verkauf angeboten.

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Ich muß sagen, die Fahrt mit dem Fischerboot hat mir – trotz allem – sehr gefallen. Das Fischen ist ein harter Beruf, in dem es auf Miteinander und unausgesprochenes Verstehen geht. Außerdem haben sich die Fischer sehr bemüht, mir in meinem doch üblen Zustand zu helfen. Einer zum Beispiel machte mir Kamillentee mit Zitrone – was tatsächlich Linderung verschaffte. Diese freundliche Unterstützung hat mir gut getan. Und als nette Zugabe bekamen die Gäste auch etwas vom Fang ab. Meinem Mann hat es sehr gemundet – ich habe erst mal meinen Magen gepflegt. 😉

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